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05.06.2003 - In Mandelsloh setzen sich Eltern mit ihrer Forderung durch
Neustadt. Das Mandelsloher Kindergartenproblem steht vor einer Lösung: Die Elterninitiative, unterstützt von Politikern und Kirchengemeinde, hat sich mit ihrer Forderung, einen Container für eine zusützliche Vormittagsgruppe von etwa zehn Kindern anzuschaffen, durchgesetzt.
Die Genehmigung des Jugendamts hat Sozialausschussvorsitzender Ernst Janßen (51, CDU) mündlich bereits bekommen. Die Stadtverwaltung wartet auf Schriftliches. Dann muss die Baugenehmigung erteilt und eine Anbindungstür zum Container eingesetzt werden.
Die Eltern müssen nun Containerkosten von 5000 Euro pro Jahr aufbringen. Die Verwaltung zahlt eine Erzieherin und die Betriebskosten, denn sie hatte eine Nachmittagsgruppe favorisiert, die "am Bedarf glatt vorbeigeht", sagt Pastor Robert Smietana (42). Die Kirche ist Träger des Kindergartens.
Eltern hatten vor wenigen Wochen nachdrücklich gegen die Einrichtung einer Nachmittagsgruppe protestiert, weil die Mütter vormittags arbeiten, und eine Initiative gegründet. Der Förderverein "Kirche im Aufbruch" will nun Mitglieder werben und Spenden einholen unter dem Stichwort: "Ein Euro für die Zukunft unserer Kinder".
Für zwei Jahre wäre mit dem Container die Situation in Mandelsloh halbwegs entspannt. Die Lage war bis vor kurzem noch dramatisch: 49 Eltern hatten Bedarf angemeldet, 46 allein für die Vormittagsgruppen. 21 haben nun Zusagen erhalten, eine Anzahl Kinder ist in Helstorf und Stöckendrebber untergekommen. Nach Hochrechnungen der Stadtverwaltung soll der Bedarf im nächsten Jahr sogar noch steigen, im Jahr 2005 dann aber deutlich zurückgehen.
Pastor Smietana zweifelt diese Zahlen an. "Die Lage ist viel dramatischer", sagt er, denn er wisse von etwa 20 Eltern, die ihre Kinder gar nicht erst angemeldet, sondern anderweitig untergebracht hätten. Auch in Otternhagen drohen Konflikte: "Mittelfristig brauchen wir eine zusätzliche Kindergartengruppe", prophezeit Ortsbürgermeister Franz-Josef Kaup (49, CDU).
Von Bernd Riedel